
- Wo
kommst du her? Ich komme aus Norwegen - Deine
Lieblingsstadt? Das ist schwer zu
sagen, im Moment ist meine Lieblingsstadt Merida, in Mexico, dicht gefolgt
von Oaxaca, wo ich meine Naturfärbungen mache. - Dein
Lieblingskünstler? Das wird wieder eine
schwere Wahl. Wenn ich einen Mann und eine Frau aussuchen könnte, wären es
Hilma af Klint und Joan Miro, ihre Arbeit ist so eng mit der Natur
verbunden; sie übertragen sie in ihre eigene visuelle Sprache und das
finde ich sehr inspirierend. - Dein
nächstes Reiseziel (wenn die ganze aktuelle Situation vorüber ist)?Ich
würde wirklich gerne nach Japan reisen.
- Laster?
Ich würde sie als nicht Laster bezeichnen, weil ich beides so genieße,
aber … im Bett arbeiten und nackt an einem der geheimen Strände auf
Ibiza sonnenbaden. - Musik
hören, während du färbst: Ja oder Nein? Ja,
auf jeden Fall! - Was
ist deine Lieblingsfarbe zum Färben?
Ich liebe Pink- und Lilatöne, sie scheinen aus einer anderen Welt zu
kommen. - Wo
findest du die Inspiration für deine Farbpalette? Immer
aus der Natur. - Das
Erste, was du gefärbt hast. Das Erste, was ich
je gefärbt habe, war eine Stoffserviette in der Küche meiner Mutter, und
das Ergebnis war sehr hässlich 🙂 - Lieblingsplatz
zum Färben? Ich liebe es, im Garten und im
Sonnenschein zu färben.
- Lieblingsfaser zum Färben? Tierfasern – Seide und Wolle.
- Der außergewöhnlichste Ort, an dem du gefärbt hast. Ich denke, das war meine jüngste Kollaboration. Ich habe nicht selbst gefärbt, aber ich arbeitete mit einer Gemeinschaft in San Pedro Cajonos zusammen, die traditionell Seide kultiviert. Sie sammelten all ihre Färbematerialien, Pflanzen, Blumen, Rinden und Insekten aus der Region Sierra Norte bei Oaxaca. Wir kreierten die Palette zusammen und färbten 80 Meter Seide in unglaublichen natürlichen Farben. Das Ergebnis war wundervoll und die Zusammenarbeit hat sich ganz besonders angefühlt.
- Was war dein schwierigstes Projekt? Es wird schwierig, wenn man viele Meter eines Materials färben will. Damit das ganze Material den gleichen Farbton hat, muss man sehr genau vorgehen.
- Bekommst du normalerweise im ersten Durchgang die Farbe, die du dir vorgestellt hattest? Oder musst du den Vorgang auch wiederholen? Ich bleibe bei meinen persönlichen Färbevorgängen gerne experimentell, ich bin also offen und lasse mich überraschen. Natürliche Farbstoffe haben mir diese Einstellung nah gebracht und das hilft mir sehr.
- In einem Wort: Wie würdest du dich selbst beschreiben? Energiegeladen.
- Etwas, das du deine Zielgruppe wissen lassen möchtest. Ich begann mit dem natürlichen Färben, um der Natur näher zu kommen und mir über die Prozesse der Kleidungsherstellung bewusster zu werden. Am Ende tauchte ich so tief in die Thematik ein, dass es schwer wurde, wieder herauszukommen, und es ist einfach so magisch, aus einer Pflanze einen Farbstoff zu gewinnen. Man kann alles verwenden, von Essensresten zu Blumen aus alten Sträußen, und keine Farbe ist schöner als die andere – sie sind alle wunderbar. Es ist eine Möglichkeit, mit der Natur zusammenzuarbeiten, mit alten Traditionen, Geschichte und Ökologie zusammenzukommen, und man hat natürlich auch viel Spaß dabei!!