Rosa Copado for We Are Knitters

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1.Deine Arbeit ist voller Energie und Tiefe. Du schaffst zwischen der Fotografie und dem Zuschauer eine Nähe, so dass man sich an den Ort begibt, wo das Bild verwirklicht wird: Welches waren deine bisherigen Einflüsse?

Ich denke, dass die Fotografie eine Möglichkeit ist die Gedanken und die innere Welt des Fotografen über seine Kamera auszudrücken. Was wir sehen, gibt viel über die Persönlichkeit preis, die besagtes Bild gemacht hat.

Mir gefällt es, die Schönheit in irgendeinem Ort, Modell, Persönlichkeit oder Landschaft zu suchen, und etwas Tiefes und Aufrichtiges aus der Alltäglichkeit herauszuziehen. Das ist es, was mich inspiriert. Ich bin davon besessen, zeitlose und reale Bilder mit einer gewissen Romantik zu erschaffen und ich glaube, genau das schafft eine Verbindung mit den Betrachtern. Mir gefällt es, das Leben ohne viele Verzierungen zu betrachten. An der Mode selbst oder einem Porträt ohne Tiefe bin ich nicht interessiert.

Ich schaue mir es gerne bei anderen an oder im Museum, aber in mir entsteht nicht so viel Fantasie oder etwas Extravagantes, wenn man es so nennen kann. Grob gesagt, gefällt es mir, das Leben so wiederzugeben genauso wie ich es sehe und fühle. Meine Einflüsse sind überall: Das Licht, die Musik (besonders der Jazz), die Leute auf der Straße, das Kino, die Ruhe und die Wärme meines Landhauses in Jaén im Hochsimmer, mit dem Zug reisen, auf dem Markt zu gehen! Im Allgemeinen zu beobachten und zu schauen, was er in der Welt passiert, obwohl das manchmal ganz schön anstrengend ist.

2.Wenn du dich beschreiben müsstest: Welches wäre deine beste Eigenschaft?

Ich glaube, dass ich eine strenge Fotografin bin. Mir gefällt die Einfachheit in einem Bild, wenn du mit sehr wenigen Mittel ein Bild schaffst, das etwas erzählt. Ich fliehe vor dem Überschuss und allem Schnick-Schnack, der nicht auf natürliche Weise vorkommt. Wenn du dich daran gewöhnt hast, ohne Hilfe, ohne teure Materialien und ohne Budget zu arbeiten, musst du einfach alles vereinfachen. Schließlich glaube ich, dass sich das auch in eine Art Identitätssiegel verwandelt hat.

 

 

3.Du hast zahlreiche berühmte Gesichter dieses Landes und außerhalb seiner Grenzen porträtiert: Welches war deine Taktik, damit sie sich vor der Kamera wohl fühlten und ihre beste Seite zeigen?

Reden. Ich rede unaufhörlich! Oder das komplette Gegenteil. Mir gefällt es, mit dem Schweigen zu spielen, abzuwarten und zu sehen, ob mich etwas überrascht, das ich einfangen kann – das sind die besten Fotos. Dieses etwas, das du nicht erwartet hast und dich dann fesselt … genau das gefällt mir. Ich glaube an die Improvisation.

Ich finde es unterhaltsam und aufrichtig, aber nicht immer entstehen daraus tausend Motive. Wenn es dann nötig ist, das Eis zu zerbrechen, bringe ich ein bisschen Musik ins Spiel, um die Stimmung zu lockern und voilá! Es hängt auch immer davon ab, ob ich ein lustiges oder intimes Foto schießen will. Dann kommt entweder die eine oder andere Playlist zum Einsatz. Ich habe mehr als hundert personalisierte Playlists. Mit diesen kleinen Tricks kann ich ganz unterschiedliche Stimmungen erzeugen!

 

4.Deine Beziehung mit WAK besteht schon sehr lange: Welcher war dein erster Eindruck, als du uns kennen lerntest?

Und ich hoffe, dass sie auch noch sehr lange andauert! Wir arbeiten bereits seit unseren Anfängen zusammen und die Chemie stimmt einfach. Wir haben den gleichen Geschmack und mögen bequeme und einfache Kleidung. Mein erster Eindruck von WAK war, dass ich absolut alles wollte, was ihr damals auf dem Stand des EGO Marktes vorgeführt hattet. Ich erinnere mich noch genau daran! Eine der Mützen aus rosa und brauner Wolle ist immer noch eine meiner Favoriten zusammen mit einer anderen in Militär-Grün und im kalifornischen Stil –beide sind für den Winter unentbehrlich! Mir gefällt, dass ihr Kleidungsstücke im Folklore-Stil anbietet, die passen so gut zu meinem Stil.

5.In diesem Jahr hat WAK dir ein etwas anderes Projekt vorgeschlagen: Du sollst zusammen mit unseren Kleidungsstücken aus dieser Saison vor der Kamera stehen. Erzähle uns doch etwas von dieser Erfahrung und welches Kleidungsstück dein Favorit ist.

Die Erfahrung war unterhaltsam und experimentell. Sowas hatte ich bisher noch nicht gemacht und es war für mich als Künstlerin eine Herausforderung.

Ich wollte nicht als Modell agieren, darum dachte ich mir, dass es eine gute Idee sei, mich durch einen Spiegel zu sehen. Das würde es mir erlauben, die Szene zu wechseln. Innerhalb einer Woche trug ich die ausgesuchten Kleider und nahm irgendeinen Spiegel mit. Das bin ich zu 100 %. Zu Hause, arbeitend, auf Reise…

Immer häufiger sieht man Kampagnen in denen Frauen die Hauptrolle spielen, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Dabei präsentieren sie eine Lebensart, die andere Frauen oder sogar Designer inspirieren können.

Und obwohl ich die Arbeit mit unseren fabelhaften professionellen Modells nicht missen möchte, erscheint es mir eine sehr interessante Initiative zu sein, verschiedene Frauenprofile, unterschiedlichen Alters, Rasse, Berufe oder Körper zu vermischen. Wir sind in einem Augenblick des größten Sehkonsums und manchmal scheint, die Arbeit mit nur einem bestimmten Modell, als etwas zu wenig. Neue Frauenprofile vorzustellen, bereichert die Firma und die Öffentlichkeit. So ist die Welt doch, oder?

Mein Favorit dieser Kollektion? Das WEIßE JULEP TEE.

 

6.Eine so dynamische und vielseitige Frau: War es für dich verlockend deine eigenen Kleidungsstücke zu stricken?

Natürlich! Außerdem gefällt es mir, meinem Stil eine persönliche Note zu verleihen. Obwohl es  mit dem Stricken nicht immer so einfach ist … bei diesem verrückten Lebensrhythmus passiert es schon mal, dass gerade jene Dinge, die Routine und Zeit benötigen, ein bisschen auseinanderlaufen und man es nicht schafft, konsequent etwas zu Ende zu bringen. Hinzu kommt, dass ich zum Beispiel super nervös bin.

Aber ich habe es mir zum Ziel gesetzt und denke, dass ich weiter stricken werde. In diesem Sommer möchte ich einen LANUX Korb in Blau stricken. Den habe ich schon auf eurer Webseite gesehen. Er gefällt mir sehr gut und wirkt total frisch.

7.Du hast einige Kleidungsstücke, wie etwa einen Poncho aus Baumwolle, einen Badeanzug und einige Leinenschuhe mit Hanfsohle: Welchen Ort würdest du wählen, um das perfekte Bild zu schaffen?

Das klingt alles schon so gut, dass ich glaube, fast jede Landschaft wäre perfekt …  doch das erste das mir in den Sinn kommt, ist ein Mehari und Lanzarote!

 

8.Kommen wir zum Ende: Meinst du, dass man mit einem Bild Einblicke in eine Person erhält?

Definitiv ja. Man erhält viele Informationen über eine Persönlichkeit und kann viele Dinge miteinander verknüpfen. Es ist sehr schwer, den Blick des Fotografen zu verschleiern. Doch genauso schwer ist es, ein Bild zu lesen zu wissen, denn es benötigt Einfühlungsvermögen und Intuition.

 

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