Farbwechsel beim Häkeln zu machen ist deutlich einfacher als beim Stricken aber es ist trotzdem eine Technik, die einem erstmal Respekt einflößt, vor allem wenn man erst seit kurzem häkelt. Heute zeigen wir euch verschiedene Möglichkeiten Farbwechsel zu häkeln, haltet eure Häkelnadel und Wolle bereit!
Stecht die Häkelnadel ganz normal in eine Masche vor der Masche, bei der ihr den Farbwechsel machen wollt.
Nehmt den Faden und zieht die Häkelnadel durch die Masche, aber zieht sie nicht komplett raus sondern bleibt bei diesem Schritt stehen.
Jetzt habt ihr zwei Schlaufen auf der Häkelnadel. Nehmt jetzt den Mittelfinger zu Hilfe und haltet den Faden in der neuen Farbe (die Farbe, mit der ihr die nächsten Maschen häkeln wollt) hinter der Häkelarbeit, ihr müsst keinen Knoten machen.
Nehmt den Faden mit der neuen Farbe zur Hand und häkelt jetzt die Masche zu Ende, wie ihr es auch normalerweise machen würdet. Ihr habt die Farbe gewechselt! Ihr geht immer gleich vor, egal ob ihr am Anfang, in der Mitte oder am Ende einer Reihe seid.
Ihr beginnt die Masche immer mit der alten Farbe und beendet sie mit der neuen. Jetzt, wo ihr wisst wie man die Farbe wechselt, müsst ihr noch entscheiden wohin ihr den Faden in der Farbe, die ihr gerade nicht benutzt, legen wollt. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Hinter die Häkelarbeit (dann spannen sich immer Fäden zwischen den einen Maschen) oder in den Maschen (das nennt sich dann tapestry). Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile:
Um den Faden hinter die Häkelarbeit (auf die Innenseite) zu legen, müsst ihr nur den Faden in der alten Farbe nach dem Farbwechsel los lassen und die neue Farbe zur Hand nehmen. Wenn ihr den Faden der ersten Farbe wieder verwenden wollt, nehmt den Faden wieder auf und zieht ihn zur Masche, die ihr häkeln möchtet aber passt auf, dass der Faden nicht zu stark gespannt ist.
Ein Trick, damit die Fäden auf der Innenseite besser liegen, ist sie immer in der gleichen Reihenfolge zu legen, wenn sie sich überkreuzen: zum Beispiel, die Grundfarbe immer unter der Kontrastfarbe usw. Wenn ihr viele Maschen mit der neuen Farbe häkeln wollt, solltet ihr ab und zu den alten Faden mit in die Maschen häkeln, dann bleiben keine zu langen Fäden auf der Innenseite und sie können sich nicht so leicht verhaken.
Im oberen Bild könnt ihr sehen, wie die Grundfarbe aussieht, wenn ihr sie auf der Rückseite lasst und dann ein paar Maschen später wieder aufnehmt. Wir würden dann dasselbe mit der Kontrastfarbe machen.
Eine andere Möglichkeit ist die tapestry Technik, bei der wir die neuen Maschen über den Faden der Farbe, die wir gerade nicht verwenden, häkeln. Der Vorteil ist, dass wir keine losen Fäden auf der Innenseite haben aber sie ist nicht zu empfehlen, wenn ihr mit mehr als zwei Farben arbeitet (denn die Fäden nehmen im inneren Maschen ziemlich viel Platz weg und ändern so die Spannung der Häkelarbeit).
Um diese Technik anzuwenden, legt ihr den Faden der alten Farbe nach dem Farbwechsel über die Maschen, die ihr noch nicht gehäkelt habt und häkelt die neuen Maschen um sie herum. Wenn ihr erneut die Farbe wechselt, wiederholt ihr das ganze mit der Kontrastfarbe und lasst die Fäden in den Maschen.
So sieht die Innenseite aus, wenn man tapestry verwendet. Um bessere Ergebnisse zu erzielen, solltet ihr immer Fäden in ungefähr der gleichen Dicke und des gleichen Gewichts verwenden, dann sieht es am Ende einheitlicher aus.
Und wenn ihr Streifen häkeln wollt, schneidet den Faden nicht ab, wenn ihr eine Reihe in einer Farbe beendet habt! Nehmt ihn einfach den Rand entlang mit und verflechtet die verschiedenen Fäden mit der Farbe, die ihr danach verwenden werdet, so könnt ihr sie wieder aufnehmen, wenn ihr sie braucht (und ihr erspart es euch am Ende einen Haufen Fäden verstecken zu müssen).
Egal ob ihr bereits Meister in dieser Technik seid, oder gerade erst angefangen habt sie zu entdecken, wir sind immer gespannt darauf eure Kreationen zu sehen. Ihr könnt sie mit uns auf Instagram teilen unter dem Hashtag #weareknitters.